Viele Jahre lang war das von Indonesien annektierte Osttimor einer der Mittelpunkte der internationalen antikolonialistischen Solidarität. Im Mai 2002, vier Jahre nach Suhartos Abgang, erlangte der 14.600 km2 große Inselteil endlich die Unabhängigkeit.
Das Attentat auf Präsident José Ramos-Horta und Ministerpräsident Xanana Gusmão vom 11. Februar, bei dem ersterer schwer verletzt wurde, kam für Viele überraschend. Bei den Attentätern um den ehemaligen Militärkommandanten Alfredo Reinado – der schon vor zwei Jahren eine Rebellion anführte und nunmehr bei dem Putschversuch erschossen wurde – handelt es sich um unzufriedene Uniformierte, die sich durch die Politik übergangen fühlen. Ihnen werden enge Beziehungen zum ehemaligen Premier Mari Alkatiri und dessen Minister Rogerio Lobato, der nach einer Verurteilung aus dem Land geflüchtet ist, nachgesagt.